Gun Collection versus Rüstungsproduktion
Gun Collection gegen Rüstungsproduktion
Flos Table Gun, Philippe Starck, 2005
Ungewöhnlich, provokant, sozialkritisch und politisch ist die Gun-Leuchtenserie, die Philippe Starck 2005 für den italienischen Hersteller Flos entwarf.
„Ganze Republiken spielen verrückt. Tyrannen sind unsere Meister. Konstruiert, hergestellt, verkauft, geträumt, gekauft und benutzt, Waffen sind unsere neuen Ikonen. Unser Leben ist gerade mal eine Gewehrkugel wert.
Die Guns Collection ist nur ein Zeichen unserer Zeit. Wir kriegen die Symbole, die wir verdienen.“ erklärt der Designer. Die Inschrift auf der Fußplatte der Leuchte lautet darum „Happiness is a hot gun“.
Die Gun-Kollektion soll auf die weltweiten Waffenexporte zahlreicher Regierungen aufmerksam machen: Das Gold der Gun-Leuchten repräsentiert das geheime Einverständnis zwischen Geld und Krieg. Diesbezüglich symbolisiert die in der Table Gun – dargestellte Kalaschnikow – das Einverständnis des Ostens. Der schwarze Lampenschirm symbolisiert den Tod. Die Kreuze an der Innenseite des Schirms sollen uns an unsere Toten erinnern. Somit rückt die gesamte Gun Kollektion in den Kontext einer Art Mahnmal für unzählige Tote, die in zahlreichen, profitorientierten Kriegen getötet wurden.
Um die Intentionen des Designers zu unterstreichen spendet der Hersteller Flos zwanzig Prozent der Verkaufserlöse aus der Gun-Kollektion an die Menschenrechtsorganisation Frères des Hommes, Europe.
Die Lampe wurde auch im Stilwerk Hamburg ausgestellt.
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Designer:
Philippe Starck
Jahr:
2005
Fassung:
E27
Glühbirne:
1 x 60°W
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http://www.designikonen.de/xtc/product_info.php/info/p1042_Flos-Table-Gun–Philippe-Starck–2005.html
Wikipedia Philippe Starck
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Assoziationen:
ERO[T]ICATOXICOLOGIA Künstlerhaus Hamburg e.V.
https://medienwatch.wordpress.com/kunstlerhaus-hamburg-erotica-toxicologia/
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Sylvie RENO Paris/Marseille – Im Künstlerhaus Weidenallee, Installation «Kalaschnikow» (Wellpappe) in der Ausstellungsperformance ERO[T]ICA TOXICOLOGIA (2000) Gunnar F. Gerlach Jörg Stange, Foto: Wolfgang Kampz
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Unter dem Motto ero(t)ica toxicologia, also etwa erotisch/heroisches Gift, führen ein Hamburger Künstler und Kunsthausbesetzer und ein Kunstwissenschaftler, Kurator und Autor einen Ansatz fort, den sie schon früher (Aus der Eisenzeit, Kampnagel 1994 und Ausgabe der SPUREN, 1995) geprägt hatten. Mit ihrem Begriff der operativen (eingreifenden) Projektentwickler machen Jörg Stange und Gunnar Gerlach zu Beginn des neuen Jahres ernst mit der Theorie und Praxis einer operativen Kunst.
Vorgestellt wird – unter anderem – ihre „Kegel-Pop-Ulation“ in „neo-surrealer Ansicht“: Die Grundform Kegel dient als Modell und Demonstrationsobjekt, wobei Gerlach und Stange in assoziativer Weise durch die Beteiligung von eingeladenen Künstlern unerstützt werden. Neben bekannten Namen wie Ralf Jurszo, Sylvie Réno, Inga Svala Thorsdottir und Whu Shan Zhuan werden auch Studenten von Gunnar Gerlach ihren Beitrag zur „Synnphonie“ leisten. Einige Capriccios musikalischer und theatralischer Natur wird es geben, so das Anästhesie-Orchester und das Harmonica-Alb-Horn-Duo.
Nichts ist wie es scheint in dieser Ausstellung. Sie verknüpft Interpretationsebenen mieinander, verfolgt Ursprünge von Symbolen und vernetzt die Bezüge im wahrsten Sinn des Wortes. Assoziationen wie „romantische Ironie“ oder „Surrealismus“ mögen hier angebracht sein – aber letztlich ist es doch ganz anders.
Peter Boué
http://www.kuenstlerhaushamburg.de/gerlpress.html
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http://www.etapes.com/agenda/expositions/agenda-sylvie-reno
http://www.documentsdartistes.org/cgi-bin/site/affiche_art_web.cgi?&ACT=1&SEL=bio&ID=88
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Modelle operativer Kunst zwischen Avantgarde und Anarchismus Überlegungen zum Verhältnis von Kunst und Politik.
„Wie lange wollen Sie noch beim ersten Schritt bleiben?“ (Joseph Beuys)
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https://medienwatch.wordpress.com/gesellschaft-fur-operative-kunst/
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