Archive for Februar 2009
Radierungen von Eduard Manet in der Hamburger Kunsthalle
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metainfo | 27.02 2009
Radierungen von Eduard Manet in der Hamburger Kunsthalle
Eine erlesene Auswahl an Radierungen von Eduard Manet erblickt die Öffentlichkeit.
Manet der stark durch die spanischen Maler Diego Velasquez und Francisco de Goya geprägt war, lässt in jedem radierten Blatt, in jeder Aquatintaätzung, seine revolutioniäre – von Charles Baudelaire als „modern“ bezeichnete Malweise durchdelektieren. Wer sich, wie er, Goya als „genius loci“ erwählt hat studiert und transformiert auch seine Haltung, mit jedem Strich im Duktus radikal-goyaesker Aufklärung mit. Die Radierung incl. Ätztechnik(en) als subversiv-sublime Gesellschaftskritik auch als transformierte „Alchemie“ parallel kursierender Aufklärung benutzt, inskribiert – lebt die Annäherung der Technik Goyas, zur thematischen Transparenz und Sichtbarmachung, zu überwindender Gefühlsduselei und falschem Pathos vorherrschender Dekadenz, historisierender Salonmalerei.
Die Radierung als ein Handwerk radikaler Kritik und als ästhetisches Druckwerk und „Flugblatt-Waffe“, gegen das Geschmacksdiktat opportuner Herrschaftmalerei. Bei Manet ein insistierend, inventionistischer Übertrag und Akt seiner gesellschaftskritischen Haltung. Das alles fliesst in die Zeichnung im Radere [Radierung: lateinisch radere »kratzen«, »schaben«] seiner Arbeit ein und versorgt Manet mit Kenntnis, Erkenntnis und Furore „Gleichgesinnter“ wie z.B. Auguste Renoir, und erfährt die Würdigung der Olympia in einem Buch durch Paul Cezanne. Er kratzt an den scheinbaren Grundfesten des Historismus und erweitert die Malerei. Mit der „prostituierten Olympia“ demaskiert er radikal die bürgerliche Scheinwelt und zeigt die eigentliche Pornographie der Gesellschaft auf. In der Malerei entwickelt Manet sich deutlich weiter und prägt die Malerei neu.
Im bürgerlichen Gegenpol, die Kritik der malenden Auftragsempfänger und Angepassten. Aber auch so große Maler-Kollegen wie Eugène Delacroix derart, dass man ihn schmähte und mit negativ Kritik abzutreiben suchte – bis tatsächlich, durch kleinkarierte Bürger aufmerksam gemacht, auch schon mal die Polizei auftrat und Olympia mit einem Tuch verdunkelte. Obwohl auch bei den Salonopportunisten viel nackte Haut zu Markte – hinter historisierender Deckung getragen wurde, kam man bei Manets Aktgemälden (über Motive Goyas in Stellung gebracht), zu vernichtender Skandalisierung überein. Geheuchelte Werte als „Mopping und Verrat“ an Aufrichtigkeit und Aufklärung.
Der Vater wollte den Sohn in seinen Fussstapfen zum Juristen ausgebildet sehen. Das klappte nicht, Manet Junior scheiterte an der Aufnahmeprüfung. Nun sollte es die Marine sein, aber auch hier scheiterte er an der Prüfung. Er entschied sich allen Irritationen und Widerständen zum Trotz „einfach“ Maler zu werden. Seine Marinebilder in der Tragik auch die Darstellung von durch Krieg zerstörter Schiffe. War in der gleichen geschmähten Malweise, bei den bigotten Spiessern seiner Zeit, verschrien. Heute, nachdem er in grossen Museen vertreten ist und kunsthistorisch ein nicht wegzudenkender Künstler ist, verweisen auch fanatische maritime Sammler auf das Werk von Manet. Hier muss er in der Regel widerspruchslos herhalten. Kaum jemand regt sich auf. Im Gegenteil man lässt es geschehen und heuchelt „zu Gunsten einer Stadt“: Er wird von Leuten benutzt oder missbraucht, die er zu Lebzeiten über seine Malerei demaskierte. Die Idee vom „Freien Maler“ setzte sich in ihm durch. Welch ein Glück für die Welt! Hubertus Gassner der Direktor der Hamburger Kunsthalle und der Kurator Andreas Stolzenburg vor einem der aufregenden Blätter: Ein Seestück! – beide Kunsthistoriker besprechen das Se(h)stück, aufgrund von Fragen und Hinweisen, eines Pressegeladenen sehr anschaulich.
Es gab Gerüchte, Manet* sei während seiner Deutschlandreise, in dem bereits im 19. Jh. beliebten Strandbad Heiligendamm gewesen. Erbaut in klassizistischer Manier vom kriegerischen Herzog Friedrich Franz I.
Als Ort, also nicht ganz frei vom G8 Gipfel kriegerisch ignoranter Ikonografie und des Diskurses, um die letzten „Heiligen vom Damm“. Und damit in gegenwärtiger Assoziation embedded zugelassen. – Wider kurzlebiger Erinnerung neoliberaler Verdrängungsmuster. Kunst und Wissenschaft performte 2007 u.a. diese Frage auf einem 100 Jährigen Zweimaster und ehemaligen Minensuchboot vor Heiligendamm während des G8 Gipfels. Gustave Gourbet und Eduard Manet (Monet) im Konzept von „Welle Woge Weltbild“ (Gerlach) surreal im Einsatz und damit „anwesend“. *Monet
Die Desastres de la Guerra Goyas sind geprägt von den Folgen der grausamen napoleonischen Herrschaft über Spanien (Befreiungskrieg). Sie sind über das Studium Manets über Goya, auch wenn dieses Thema nicht der Ausstellung eingebunden ist – wurde es doch vom Kurator in Erwähnung gebracht. Krieg und Gewalt ist eben nicht als Leiderfahrung aus dem Gedächtnis abzukoppeln. Die Blätter Manets spiegeln dialogisch sinnliche Nähe zu den grossen spanischen Vor-Bild(n)ern -universeller Freiheit, in der Einstellung frei von Krieg und Kriegsgräul restaurativer Gesinnung.
Eine „Zigeuner-Familie“, wird hier zum Sinnbild einer freieren Lebensform und temperiert die Nadel des Zeichners -virtuos und leidenschaftlich! Man erinnere die kitschig entblößte schöne Zigeunerin, in der Nachkriegsära nach Auschwitz -hier ist es anders, eine Familie mit stillender Mutter, inkarniert lebendige, musikalische Freude und ist Einladung, die „freie Form“ anzunehmen und nicht nur mit ihr zu kokettieren. Fremdheit und die Angst vor der Freiheit scheint überwunden -ist erzeichnet, ermalt- wird erlebt und gelebt… wie selbstverständlich, belegt durch die aufrichtige Transformation des Materials dem Betrachter vor Augen geführt.
Die Kopfbedeckungen der Figuren und in Stillleben sind nicht beliebig angelegt, sie können als Sinnbild und als Bedeutungsebende historischer Widerstands-Metaphern, sozusagen als Zeichensetzung (=> skythische Mütze) -als Befreiungsform von Zwang, geistiger Enge und Verachtung gelesen werden.
Die Nackheit der Prostituierten „Olympia“ persifliert radikal, die penetrierende Doppelmoral seiner Zeitgenossen und lädt ein in die dialektisch ästhetische Ambivalenz seines Werkbegriffs, für das Leben eine ernst zu nehmende Haltung, Leben als Kunst -einen anderen Lebensentwurf zu wagen: die Offenlegung doppelter Moral in Klerus und Gesellschaft als die Voraussetzung für einen nachhaltigen Paradigmenwechsel. Grenzüberschreitung, nicht im Sinne, bitte gehen sie ins Bordell, sondern öffnen sie sich für aufrichtige Formen der Kunst und überdenken und ändern sie Alles – eine Zäsur!
Über die Sujets und Genres vom Meer etc. riss er Klischees auf und sprengte bisherige „Stile und Einstellungen“. Manets Codierungen über ein subversiv feinnerviges Vermögen – durch klare Kontraste figuriert, ohne zwanghafte Konturierung, der Freiheit überantwortet. In universellen Kontexten als revolutionär nachhaltiger Zwischenruf, bis zur malerischen Aquatintaätzung, in der Dramaturgie unterschiedlicher interdisziplinärer Ausdrucksformen über handwerkliche, geistige auch literarischer Reife: “Frühstück im Grünen” mit toxisch exotischer “Olympia” die Fassade bürgerlicher Attitüde durch subversive Spiegelung, zum Einsturz gebracht. Als Einstieg in eine andere Handlung und Haltung. Nicht nur als Metapher, im Kopf des Sehenden, Fühlenden, Denkenden – erzeichnete und ermalt radikale Sinnlichkeit utopistischer Reflektion, stehen in Wechselbeziehung seiner Wahrnehmung, zur Überleitung in einen aufrichtigen Lebensbegriff. Jörg Stange
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(K)eine gewöhnliche Besprechung
Dank(e) Manet!
VorBildNer =
Frans Hals, Diego Velazquez, Tizian, Tintoretto, Giovanni Battista Tiepolo Francisco de Goya, Eugene Delacroix
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Presseinformation
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Edouard Manet. Radierungen
27. Februar bis 19. Juli 2009
Hegewisch-Kabinett
Pressetermin: Donnerstag, 26. Februar 2009, 11 Uhr
Eröffnung: Donnerstag, 26. Februar 2009, 19 Uhr
Neben seinem epochalen malerischen Werk widmete sich der französische Künstler Edouard Man (1832-1883) immer wieder erfolgreich der Druckgraphik. Seine mehr als 60 Radierungen, die bis auf eine Ausnahme alle vor 1871 entstanden, hatten für ihn besondere Bedeutung und den gleichen Stellenwert wie seine Gemälde. Auch wenn sie sich häufig auf diese beziehen, sind sie keine bloße Nachahmung der Malerei. Sahen noch die Künstler der Generation zuvor die Radierung als reine Reproduktionsgraphik an, war Edouard Manet Teil der Bewegung, die ab 1850 diese Technik wiederentdeckte und zu neuer künstlerischen Blüte führte. Im Zentrum dieser Renaissance der Radierung stand die 1862 gegründete Künstlervereinigung Société des Aquafortistes.
Manet war selbst Sammler alter Graphik und stand seit 1859 in Kontakt mit Künstlern der späteren Société des Aquafortistes. Um die Mitte des Jahrhunderts erscheinende Publikationen zu Rembrandt, Goya, Callot und den Radierungen Tiepolos beflügelten ihn in der Beschäftigung mit diesem Medium.
Manet pflegte einen relativ einfachen Linienstil, ähnlich dem der in diesen Jahren äußerst populären Karikaturen. Die Populärgraphik dieser Jahre wurde von Kritikern wie Charles Baudelaire sehr hoch geschätzt und als modern empfohlen. Eines der Blätter, das Manet für die Société des Acquafortistes schuf, war das Ganzfigurenbildnis der Lola de Valence. Das Motiv war in dreierlei Hinsicht als „modern“ zu bezeichnen, ein aktueller Begriff, der alle Künstler dieser Zeit beschäftigte: Die dargestellte Tänzerin Lola aus Valencia war Spanierin, ihre Kleidung bediente so den aufkommenden spanischen Exotismus. Ihr Tanz und ihre Person wurden von Baudelaire gerühmt, so dass die Anbindung der Radierung an die zeitgenössische Literatur ebenfalls gegeben war. Die Formensprache der Radierung war rau, wurde teilweise gar als „brutal“ bezeichnet und setzte sich bewusst gegen die Salonmalerei mit ihren bunten Farben und ihren weichen Linien ab. In anderen Fällen nutzte Manet die moderne, aber im täglichen Leben doch immer selbstverständlicher werdende Photographie als direkte Vorlage für seine Radierungen, um ihnen eine erhöhte Authentizität zu geben. Oft photographierte Manet seine eigenen malerischen Werke und nutzte diese Photos als Arbeitsmaterial für weitere Werke.
Der Großteil des graphischen Œuvres erschien erst postum. So auch die Auflage aus der Sammlung Hegewisch, die nun in der Ausstellung Edouard Manet. Radierungen gezeigt wird. Zu sehen sind 30 Werke, die aus einer Ausgabe von 1905 stammen. Neben den Bildnissen von Edgar Allan Poe, Charles Baudelaire und Berthe Morisot sind populäre Motive wie Der spanische Sänger, Die Zigeuner, Der tote Torero und die Radierung nach Manets berühmtem Gemälde der Olympia zu sehen. Kurator der Ausstellung: Dr. Andreas Stolzenburg
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Hamburger Kunsthalle ⋅ Stiftung öffentlichen Rechts
Ansprechpartner ⋅ Mira Forte
Glockengießerwall T + 49 (0) 40 – 428 131 204
D-20095 Hamburg F + 49 (0) 40 – 428 542 978
press[at]hamburger-kunsthalle.de
www.hamburger-kunsthalle.de
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Fotos:
(1 + 2 von oben | Hubertus Gassner | Andreas Stolzenburg) : Jörg stange
Fotos:
Edouard Manet (1832-1883)
Die Zigeuner, 1862
Radierung, 284 x 206 mm
© Sammlung Hegewisch in der Hamburger Kunsthalle
Photo: Christoph Irrgang
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Olympia, 1867
Radierung, 131 x 183 mm
© Sammlung Hegewisch in der Hamburger Kunsthalle
Photo: Christoph Irrgang
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Perlentaucher | Spiegel: Kultur und Gesellschaft (medienwatch: Meissonier)
Martin Mosebach schreibt über Ernest Meissoniers “Porträt eines Sergeanten”
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http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,613304,00.html
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medienwatch.wordpress.com | medienwatch.de | meta-info.de | Radierungen (Repros): Christoph Irrgang | Fotos/Text: Jörg Stange, Gunnar F. Gerlach GfoK Kunstarchiv
Architekt Gehry wird 80 = Sei dekonstruktiv!
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Architekt Gehry wird 80
Sei dekonstruktiv!
Frank O. Gehrys zerklüftete Gebäude sind das ideale Abbild unserer Zeit – und mit ein bisschen Bastelei leicht nachzubauen. Dem Architekten der Krise zum 80. Geburtstag. VON DANIELA ZINSER
http://www.taz.de/1/leben/kuenste/artikel/1/sei-dekonstruktiv/
ABU DHABI
Araber planen gigantische Kunst-Museen
Von Heiko Klaas und Heiko Klaas
Louvre? Guggenheim-Museum? Bauen Sie nicht auf diese Adressen. Die Kunstwelthauptstadt heißt womöglich bald Abu Dhabi. In der arabischen Metropole sollen Star-Architekten die prestigeträchtigsten Museen der Welt errichten.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,463757,00.html
ABU DHABI MUSEUM PROJECT
A Desert Louvre?
By Heiko Klaas
Everyone’s heard of the Louvre and the MOMA, but not everyone knows Abu Dhabi is aspiring to become one of the world’s new culture capitals. Star architects have been commissioned to build the world’s most spectacular museums on an island just off the Arab metropolis.
http://www.spiegel.de/international/0,1518,464685,00.html
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objekt | foto: metakörper 2008 = jörg stange, gunnar f. gerlach-gfok-kunstarchiv, Papierkugel
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medienwatch.wordpress.com | medienwatch.de | http://www.meta-info.de
Für mich müssen Sie keine Atombombe einkaufen
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Briefwechsel: Enzensberger – Hacks
Für mich müssen Sie keine Atombombe einkaufen
27. Februar 2009 Von André Thiele | Als Voltaire sagte, dass am Grunde jedes Problems ein Deutscher sitze, vergaß er zu erwähnen, dass auch zum Rand jedes Problems ein Deutscher unterwegs ist. Der eine denkt in die Tiefe, der andere denkt in die Ebene. Diese beiden Deutschen, das sind, in ihrer Zeit, Peter Hacks und Hans Magnus Enzensberger (…)
https://medienwatch.wordpress.com/2008/11/07/hello-world/ [foto + =>titeltext]
Peter Lohmeyer liest Enzensberger: Untergang der Titanik | G8-Gipfel: G(ebt) 8(cht) zum Segeln und Kegeln =
http://www.flickr.com/photos/kunst-trifft-g8/561136293/in/photostream/
FR: Hans Magnus Enzensberger zum 80.
Libero auf Zickzackkurs
VON ROLF SPINNLER
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/literatur/?em_cnt=1703531&
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Foto | Bildbearbeitung: „post-[eagle]-parabel“ Glaschneider, Flußspat 1900, 2009 Jörg Stange, gfok < Kunstarchiv Gunnar F. Gerlach
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medienwatch.wordpress.com | medienwatch.de | meta-info.de
Albrecht Müller: Unser Land wird betrügerisch geplündert
Albrecht Müller: Der frühere Planungschef von Bundeskanzler Willy Brandt zur Finanzkrise
Bisher sind die meisten Verantwortlichen noch im Geschäft, jedenfalls laufen sie frei herum und sie fühlen sich sogar berechtigt, ihre Forderungen nach Boni und besonderen Vergütungen zu erheben und durchzusetzen, die involvierten Unternehmen zahlen Dividenden oder beabsichtigen dies. Jedenfalls fühlen sie sich noch wie das Fettauge auf der Wurstsuppe. Sie beraten die Politik, sie formulieren die Rettungsschirme und sie statt der zuständigen Ministerialbeamten schreiben die relevanten Gesetze. (Siehe dazu einen neuen Beitrag von Werner Rügemer „Bankrott wäre besser“ „Kanzlei Freshfields schrieb die Gesetzesvorlage zur Hypo Real Estate.“) Sie erpressen die Öffentlichkeit mit der Drohung des Zusammenbruchs des Finanzsystems und mit der Behauptung, alle Banken seien systemrelevant oder systemisch, wie es so schön heißt. Die politisch Verantwortlichen spielen das Spiel mit.
Die Mächtigen der Finanzwelt haben jahrelang Finanzmittel aus dem System herausgezogen. Geplündert. Siehe unseren Eintrag vom 28. Januar 2009 „Unser Land wird betrügerisch geplündert. Und wo bleiben Deutschlands Juristen?“ (Teil IV)
„Der größte Bankraub aller Zeiten“ nennt es René Zeyer in Managermagazin vom 9. Februar 2009. Er beschreibt, wie die großen Beträge aus dem Finanzsystem herausgezogen wurden. Er nennt es Diebstahl. Das trifft sich mit vielem, was Sie in den NachDenkSeiten und in „Machtwahn“ bisher schon lesen konnten
Soweit Albrecht Müller, früher Berater Willy Brandts, auf den „Nachdenkseiten“ zu den Entwicklungen der Finanzkrise.
In einem Beitrag des „Südkurier“ erklärt Müller: „Es gibt viele Anzeichen dafür, dass wir den politischen Führungspersonen überhaupt nicht mehr trauen können. Sie sagen uns nicht die Wahrheit zum Ausmaß der Krise, sie schweigen zum kriminellen Charakter der handelnden Personen der Finanzwirtschaft und verkleistern ihre eigene Verstrickung mit dieser. Viele Zeitgenossen/innen durchschauen das Spiel noch nicht. Leider.“ gw
http://www.suedkurier.de/news/wirtschaft/wirtschaft/Wirtschaft;art410950,3642256
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,604619,00.html
http://www.jungewelt.de/2009/02-25/036.php
http://www.szon.de/news/wirtschaft/aktuell/200901111068.html?_from=rss
09.02.2009
Bank, Banker, Bankrott
Der größte Bankraub aller Zeiten
Von René Zeyer
Was treiben die Mächtigen der Finanzwelt? Wie sieht ihre Arbeit, wie ihr Leben aus? manager-magazin.de präsentiert Auszüge aus dem Buch „Bank, Banker, Bankrott“, in dem Autor René Zeyer Eitelkeiten, Intrigen und Karrieresucht von Gelddealern entlarvt, die den Bezug zur Realität schon längst verloren haben.
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,604619,00.html
Banken in der Krise
Staat steigt bei US-Finanzhäusern ein
Le Monde diplomatique: Die Welt und Gaza
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Die Welt und Gaza
von Serge Halimi
Der israelische Angriff auf den Gazastreifen war schon fast zu Ende, als sich am 14. Januar die Europäische Union endlich zu Wort meldete. Um was zu verkünden? Man werde die Gespräche über ein Assoziationsabkommen mit Israel erst einmal ruhen lassen. Um den Eindruck zu vermeiden, dass dies als Anpfiff zu verstehen sei, betonte die EU, es handele sich nur um eine rein „praktische“, nicht etwa eine „politische“ Maßnahme. Und die sei von „beiden Seiten“ beschlossen worden.
Zu diesem Zeitpunkt waren mehr als tausend Palästinenser getötet worden und israelische Bomben hatten eine Schule zerstört, die UN-Helfer zur Notunterkunft gemacht hatten. Vergebens hatte die UNO bereits am 8. Januar in einer Resolution des Sicherheitsrats eine sofortige Waffenruhe gefordert (…)
http://www.monde-diplomatique.de/pm/2009/02/13.mondeText1.artikel,a0004.idx,0
http://de.wikipedia.org/wiki/Gis%C3%A8le_Halimi
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foto: jst/gfok | 08
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Champagne-Preis für Lebensfreude = Die Ökonomie der Aufmerksamkeit
ortstermin: Barbara Schöneberger bekommt den Champagne-Preis für Lebensfreude. Die Ökonomie der Aufmerksamkeit „Ach ist das alles schön“, denkt die Dame mit den Pumps, „endlich ist man mal wieder beisammen.“ Der Duft von süßem Champus liegt in der Luft. Zwischen antiken Möbeln, Kronleuchtern und Max-Liebermann-Originalen hat sich eine kleine aber feine Gesellschaft im Hotel Louis C. Jakob an der Hamburger Elbchaussee versammelt.
https://medienwatch.wordpress.com/?s=Ruinart
https://medienwatch.wordpress.com/namenspatente-%c2%bbparfum-art%c2%ab/
https://medienwatch.wordpress.com/2009/02/24/%e2%80%9cthe-porn-identity%e
Schenken Sie dem Menschenrecht Wasser besondere Aufmerksamkeit
Ökumenisches Wassernetzwerk liefert Ideen

Foto: Daniel Bachhuber
Kurz vor Beginn der Fastenzeit lädt das Ökumenische Wassernetzwerk (ÖWN) alle Christen und Christinnen ein, sich in dieser Zeit intensiv mit dem Thema der Wassergerechtigkeit zu beschäftigen und aktiv zu werden.
Während der Aktion „Sieben Wochen im Zeichen des Wassers“ werden Theologen/innen und kirchliche Mitarbeitende aus Afrika, Europa, Nord- und Südamerika kurze Bibelbetrachtungen für jede Woche sowie Ideen und Materialien bereitstellen.
Weltwassertag
Eine weitere Gelegenheit, auf die Bedeutung von Wasser aufmerksam zu machen, bietet der Weltwassertag, der am 22. März begangen wird. Das ÖWN hat bereits eine Sammlung von Materialien und Links zusammengestellt, die Gemeinden bei der Beschäftigung mit dem Thema inspirieren können. Sie finden Gebete, biblische Texte zu Gerechtigkeit und Wasser sowie Berichte über Erfahrungen kirchlicher Hilfswerke mit den Herausforderungen, die durch den ungleichen Zugang zu frischem Wasser und sanitärer Grundversorgung entstehen.
Die Fastenaktion „Sieben Wochen im Zeichen des Wassers“ gibt es seit 2008. In diesem Jahr werden die Materialien zum ersten Mal in vier Sprachen vorliegen – Englisch, Spanisch, Deutsch und Französisch.
Weitere Informationen über die Aktion „Sieben Wochen im Zeichen des Wassers“
Ideen für den Weltwassertag 2009 (pdf, 200 KB)
Der Weltwassertag findet jedes Jahr am 22. März statt. Er soll auf die Bedeutung von Trinkwasser aufmerksam machen und für einen nachhaltigen Umgang mit Trinkwasserreserven plädieren. Hier finden Sie eine kleine Auswahl der zahlreichen möglichen Aktivitäten, die Sie in Ihrer Gemeinde oder in einem anderen Rahmen für den Weltwassertag und die Fastenzeit organisieren können.
Sieben Wochen im Zeichen des Wassers
Schenken Sie dem Menschenrecht Wasser besondere Aufmerksamkeit während der Fastenzeit. Die wöchentlichen Bibelbetrachtungen für die siebenwöchige Fastenzeit sollen das Bewusstsein für die Themen Wasser und Gerechtigkeit im Blick auf den Weltwassertag am 22. März schärfen. In der Fastenzeit wird hier jede Woche eine kurze biblische Meditation zusammen mit einigen Kampagnen-Links und kreativen Anregungen veröffentlicht werden.
Wie viel Wasser essen wir? Eine Ausstellung über virtuelles Wasser
„Virtuelles“ oder auch „verstecktes Wasser“ ist das Wasser, das für die Produktion bzw. Bereitstellung der vielen verschiedenen Güter und Dienstleistungen gebraucht wird, die wir jeden Tag konsumieren. Lesen sie mehr und erfahren Sie, wie Sie mit einfachen Mitteln eine Ausstellung gestalten können um auf den Zusammenhang zwischen Konsum und Wasserknappheit hinzuweisen.
Identifying and Addressing Violations of the Human Right to Water (pdf, 1.45 MB)
UN-Website für den Weltwassertag
Wo liegen die Gründe für die momentane „Wasser-Krise“?
Viele Faktoren sind verantwortlich. Um nur einige zu nennen: zunehmende und nicht nachhaltige Nutzung der Wasserresourcen durch Industrie und Landwirtschaft, Abholzung und Umweltzerstörung, Verschmutzung, Verschwendung, Bevölkerungswachstum. Aber die Krise wird auch durch wirtschaftliche Bedingungen verstärkt: zunehmend wird Wasser als ein kommerzielles Gut behandelt, das den Gesetzen des Marktes folgend verteilt werden soll. Wie viele gescheiterte Privatisierungsversuche gezeigt haben, führt dies oft dazu, dass gerade den Ärmsten der Zugang zu sauberem und ausreichendem Wasser verwehrt wird.
„Beyond scarcity“: Der UNDP Weltentwicklungsbericht über die Wasserkrise
Das der mangelnde Zugang zu Wasser nicht nur einfach als eine Folge von Wasserknappheit gedeutet werden kann, bestätigt der Weltentwicklungsbericht 2006 der Vereinten Nationen, der sich mit der Krise der Wasserversorung und der sanitären Grundversorgung auseinandersetzt. Schon im Titel verweist der Bericht vor allem auf die Frage der Verteilungsgerechtigkeit: „Nicht nur eine Frage der Knappheit: Macht, Armut und die globale Wasserkrise„
12. Februar 09
Das globale Finanzsystem kann und muss verändert werden – Lösungsvorschläge aus Belém
In der Krise des globalen Finanzsystems sehen viele zivilgesellschaftliche und kirchliche Aktivisten/innen eine Chance, längst überfällige radikale Reformen einzufordern. Gelegenheit dazu bietet Anfang April der G20-Gipfel in London.
Sieben Wochen im Zeichen des Wassers
Schenken Sie dem Menschenrecht Wasser besondere Aufmerksamkeit während der Fastenzeit.
Die wöchentlichen Bibelbetrachtungen für die siebenwöchige Fastenzeit sollen das Bewusstsein für die Themen Wasser und Gerechtigkeit im Blick auf den Weltwassertag am 22. März schärfen. In der Fastenzeit wird hier jede Woche eine kurze biblische Meditation zusammen mit einigen Kampagnen-Links und kreativen Anregungen veröffentlicht werden.
Beziehen Sie „Sieben Wochen im Zeichen des Wassers“ in Ihre Fastenzeit ein. Nutzen Sie die Kommentare zur Weiterführung der Diskussion, machen Sie auf Aktivitäten aufmerksam, an denen Sie beteiligt sind, und nutzen Sie die Links zu liturgischem Material über Wasser. Was tun Menschen in Ihrem Umfeld, um sich für mehr Wassergerechtigkeit sowohl bei sich zu Hause als auch in anderen Teilen der Welt zu engagieren?
Steve de Gruchy (Universität von KwaZulu-Natal, Südafrika), Fulata Mbano-Moyo (Ökumenischer Rat der Kirchen, Schweiz), David Pickering (Operation Noah, Vereinigtes Königreich), Carlos Möller (Nationalrat christlicher Kirchen in Brasilien), Jordan Blevins (Nationalrat der Kirchen Christi in den USA, Programm für Öko-Gerechtigkeit), Anderson Jeremiah (Christ Church Morningside, Schottland) und Jane Stranz (Ökumenischer Rat der Kirchen, Schweiz) haben Beiträge zugesagt. Wir laden Sie ein, uns jede Woche Ihre Gedanken dazu mitzuteilen und das Gespräch mitzuverfolgen, das so entstehen wird.
Sie möchten auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie unsere Benachrichtigungen und Sie werden sofort über neue Beiträge und Kommentare, die wir ins Netz stellen, informiert. Oder fügen Sie den RSS-Feed „Sieben Wochen im Zeichen des Wassers“ auf Ihrer eigenen Webseite hinzu.
Die ersten Materialien werden am 25. Februar eingestellt.
http://www.oikoumene.org/de/activities/oekumenisches-wassernetzwerk-oewn
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[ Wasseraktie° ]
medienwatch.wordpress.com | medienwatch.de | meta-info.de
Nach dem Krieg in Gaza = Bestandsaufnahme und Perspektiven
Nach dem Krieg in Gaza
Bestandsaufnahme und Perspektiven
Die dreiwöchige Militäroffensive Israels im Gazastreifen ist zwar vorerst beendet, der Waffenstillstand allerdings sehr brüchig – die Gewalt kann jederzeit wieder eskalieren. Eine dauerhafte Friedenslösung für den Nahost-Konflikt scheint in weiterer Ferne denn je.
Welche Perspektive gibt es nach dem Rechtsruck bei den israelischen Parlamentswahlen? Welche Effekte hat der Krieg auf die innerpalästinensischen Konflikte, insbesondere auf die Position der Hamas? Was muss geschehen, damit die Zivilbevölkerung endlich die Chance auf ein Leben in Sicherheit und Würde hat?
Über Hintergründe und Auswirkungen des israelischen Kriegs in Gaza informieren und diskutieren
Dr. Muneer Deeb
Arzt und stv. Vorsitzender des palästinensischen Ärzteforums PalMed Europe
Matthias Jochheim
Arzt, Psychotherapeut und Mitglied im Vorstand des deutschen IPPNW
Prof. Dr. Norman Paech, MdB
Völkerrechtler und außenpolitischer Sprecher DIE LINKE im Bundestag
Dienstag, 10. März 2009, 19 Uhr
Goldbek-Haus, Moorfuhrtweg 9
(Buslinien 6 und 25)
Norman Paech berichtet aktuell von seiner Reise nach Gaza Ende Februar 2009. Er diskutiert mit Muneer Deeb, der während des Krieges in einem Krankenhaus in Gaza praktizierte und die Folgen des Einsatzes von Phosphorgranaten dokumentierte, sowie mit Matthias Jochheim, der die Region im vergangenen Sommer besuchte und derzeit zu den Organisatoren einer Schiffslieferung mit medizinischen Hilfsgütern dorthin gehört.
Es laden ein:
DIE LINKE.Hamburg
Prof. Dr. Norman Paech, MdB
Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e. V.
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Annette Sawatzki
Wahlkreisbüro Prof. Dr. Norman Paech, MdB
Kreuzweg 7
20099 Hamburg
Fon: +49- 40 280 56546
Fax: +49- 40 280 56547
norman.paech(at)wk.bundestag.de
Hamburg wird von Finanz-Tsunami überrollt
Bürger müssen Milliardenverluste tragen.
metainfo | Auch Hamburg wird nun – zusammen mit Schleswig-Holstein – von der Finanzkrise schwer getroffen und muss milliardenschwere Verluste durch Fehlspekulationen verdauen. Die Verluste scheinen nach den vorliegenden Indizien ausserordentlich gravierend zu sein mit der Konsequenz, dass von seiten des Bankenrettungsfonds SoFFin die Hilfe verweigert wurde. Es ist die Rede von einer Kapitalerhöhung der Landesbank HSH um 3 Milliarden sowie 10 Milliarden an Kreditbürgschaften für faule Wertpapiere.
Der aktuell beschlossene Rettungsplan sieht eine Summe von etwa 13 Milliarden vor, die sich Hamburg und Schleswig-Holstein teilen.
3 Milliarden sollen der Kapitalaufstockung dienen, 10 Milliarden als Kreditgarantie für zweifelhafte Wertpapiere der HSH.
Damit muss jeder Hamburger, vom Säugling bis zum Greis, mit ca. 3000 Euro zugunsten der Rettung der HSH-Bank eintreten.
Mit Hinblick auf die Erfahrungen bei der Rettung anderer Landesbanken ist anzunehmen, dass dies nur ein Anfang sein wird und dass später weitere Hilfsmassnahmen erforderlich sind, um das notleidende Institut mit dem Geld des Steuerbürgers über Wasser zu halten.
Die HSH wurde in der Debatte der beteiligten Politiker zu den zehn systemisch wichtigen Banken der BRD gerechnet. Wenn dennoch von der SoFFin, die mit einem Budget von knapp 500 Milliarden Euro mit Rettungsmassnahmen beauftragt ist, die Unterstützung abgelehnt wird, müssen schwerwiegende Umstände vorliegen, die dagegen sprechen.
Die HSH hatte zuletzt einen Verlust von knapp 3 Milliarden Euro bekannt gegeben. Ungeachtet dessen war kürzlich zu erfahren, dass 200 Millionen an Investoren ausgeschüttet werden sollten. abendblatt
Dies war auch dem Hamburger Finanzsenator Freytag bekannt, bevor die Meldung am 18.2. im Abendblatt veröffentlicht wurde.
Von vielen Landesbanken war bekannt geworden, dass sie im Umfang von Billionen Euro, die sie an Kredit – vielfach der Deutschen Bank – aufgenommen hatten, beim Institut Josef Ackermanns Derivate eingekauft hatten, der sich im Lauf der Krise als „Giftmüll“ herausstellten.
Die Hypo Real Estate sitzt nach neueren Informationen auf toxischen Derivaten im Umfang von mehr als 1 Billion Euro.
Die Deutsche Bank hat bei einer Marktkapitalisierung von aktuell etwa 12 Milliarden Euro eine Bilanzsumme von ca. 2 Billionen.
Hinzu kommen Derivatgeschäfte, die keinen Eingang in die Bilanz finden (sogenannte OTC-Geschäfte) im Umfang von 47 Billionen Euro.
OTC-(„Over the Counter“)Geschäfte werden meist ausgelagert in Zweckgesellschaften, die üblicherweise in Steueroasen ansässig sind. In diesem Fall entfällt die Bilanzierungspflicht, so dass sie außerhalb der regulären Bilanzsumme geführt werden.
Die ungedeckten, praktisch wertlosen, Papiere, die aktuell die europäischen Banken belasten, wurden in einem internen Papier der EU-Kommission, dass der englische „Telegraph“ am 11.2. veröffentlichte, auf 18,1 Billionen Euro beziffert.
Ihre Auslösung durch den Steuerzahler durch die Einrrichtung von „Bad Banks“ wurde aufgrund der Größenordnung als sehr schwierig eingeschätzt.
Die Einrichtung einer „Bad Bank“, die ungedeckte Papiere auf Kosten des Steuerzahlers übernehmen sollte, war ursprünglich von Josef Ackermann im Jahr 2003 gegenüber dem Bundesfinanzministerium unter Hans Eichel vorgeschlagen worden.
Diese damalige Initiative kam nicht zur Umsetzung, nachdem über das Gespräch Ackermanns mit der Bundesregierung vom „Handelsblatt“ berichtet worden war.
Es scheint sich inzwischen herauszuschälen, dass die Funktion des „Bad Banking“ durch die Hypo Real Estate, die IKB und viele Landesbanken übernommen worden war, die die Papiere insbesondere von der Deutschen Bank übernahmen. Steinbrücks Staatssekretär Jörg Asmussen, der für diesen Geschäftsbereich zuständig war, hatte im Jahr 2005 eine Empfehlung herausgegeben, in der er das Investment der Banken in die Papiere, die sich nun als „toxic waste“ herausstellen, befürwortete. Entsprechend war auch im Koalitionsvertrag der Bundesregierung festgelegt worden, dass der Markt dieser Papiere zu fördern und von Regulierungen zu befreien sei.
Das zuständige Ressort im Bundesfinanzministerium wird weiterhin von Asmussen betreut. Auch die Festlegung des Koalitionsvertrages wurde bisher nicht zurückgenommen. gw
http://www.abendblatt.de/daten/2009/02/23/1059364.html
http://www.abendblatt.de/daten/2009/02/18/1053268.html
Originalartikel bzw. ergänzende Info hier
“The Porn Identity” = 9° Bauporno [ 3. Akt ]
9° [ 3. Akt ] Assoziation zur Ausstellung etc. [jst, gfok, 23.02 2009}
….und wenn denn gar nichts mehr geht sollte es zumindest “Stipendien” für die Gäste, wie z.B. die „Bauarbeiter“, für den Noteinstieg in die (operative)Kunst geben. Soll ja auch Künstler und Wissenschaftler geben, die sich als Erbauungsarbeiter betrachten. Ansonsten gilt für die Herren Politiker & Banker von Beraten & Verkauft als Gäste – ihr Auftrag ist klar: Hosen runter – bis auf den Schlüpfer.
VON JULIA KOSPACH Die Ausstellung “The Porn Identity” in der Kunsthalle Wien stellt das ins Zentrum, was gleichzeitig dort weder stattfinden kann noch soll, nämlich den pornographischen Blick. Angelegt sei die Schau bewusst so, erklärt Co-Kuratorin Angela Stief, “dass keine Heimlichkeit oder Gemütlichkeit aufkommen” kann. Beim Publikum nämlich. Sprich: Pornographie raus aus der Black Box des Couch-Potato- oder Schmuddelkinosaal-Konsums und rein in den White Cube der kunstinstitutionellen Präsentation (…)
http://www.fr.de/kultur/the-porn-identity-hosen-runter-a-1119257
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23.10. Demo/Aktionstag: „Leerstand zu Wohnraum“
Hamburg
„Leerstand zu Wohnraum“
Demo 23.10.10, 13:00 Uhr Unicampus
„Ohne Abweichung von der Norm ist Fortschritt nicht möglich.“ (Frank Zappa)
Die Mieten in Hamburg steigen kontinuierlich. In den innerstädtischen Vierteln ist es kaum noch möglich, eine Wohnung unter 10 Euro/qm zu finden. Gleichzeitig stehen zahlreiche Gebäude leer, der Leerstand an Büroflächen beträgt momentan 1,17 Mio. Quadratmeter und trotzdem wird immer mehr Büroraum gebaut. Die Wohnungsnot in Hamburg, die vor allem auf Kosten sozial schwächerer Menschen geht, ist aber kein tragisches Schicksal, sondern Ergebnis eines kapitalistischen Immobilienmarktes und einer Wohnungspolitik des Hamburger Senats, die einseitig die Interessen von Unternehmen und VermieterInnen vertritt =
medienwatch.wordpress.de | medienwatch.de | meta-info.de | Goldlogo: Jörg Stange, gfok
Demo-Aufruf: Wir zahlen nicht für eure Krise! – Für eine solidarische Gesellschaft
Demo-Aufruf
Wir zahlen nicht für eure Krise! – Für eine solidarische Gesellschaft
der globalen Aktionswoche gegen Krise und Krieg:
Bundesweite Demonstrationen in Berlin und Frankfurt/Main
(Demo-Aufruf als Flyer DIN A4)
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Der Kapitalismus steckt in seiner schlimmsten Krise seit 1929. Sie hat verschiedene Gesichter: die Beschleunigung des Klimawandels, Kriege um den Zugang zu Rohstoffen, Hungerrevolten, Finanzmarkt-Crash und Rezession. Ausgehend von den Industrieländern wird auch der globale Süden hart getroffen, weil noch weniger Mittel für Klimaschutz und Entwicklung bleiben, und weil die globale Konkurrenz um Märkte und Profit noch brutaler zu werden droht. Millionen Menschen verlieren ihre Arbeit, ihre Wohnungen und ihre Lebensperspektiven.
Zeit für Systemwechsel – Für eine solidarische Gesellschaft
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Die Reichen und Profiteure sollen zahlen
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Wir überlassen den Herrschenden nicht das Feld
Die Regierungsberater, Wirtschaftsvertreter und Lobbyisten sind nicht vor Scham im Boden versunken, sondern betreiben weiter ihre Interessenpolitik. Um Alternativen durchzusetzen, sind weltweite und lokale Kämpfe und Bündnisse (wie z.B. das Weltsozialforum) nötig – für soziale, demokratische und ökologische Perspektiven. Die Demonstrationen am internationalen Aktionstag zum G20-Gipfel sind erst der Anfang.
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Menschen vor Profite
aber gleichzeitig den ökologischen und demokratischen Umbau der Wirtschaft
vorantreiben – als Schritte auf dem Weg in eine solidarische Gesellschaft:
- Für umfangreiche Investitionsprogramme …
… in Bildung, Umwelt- und Klimaschutz, öffentliche Infrastruktur und Gesundheit.
- Für einen sozialen Schutzschirm für Beschäftigte, Erwerbslose und RentnerInnen: armutsfester gesetzlicher Mindestlohn. Weg mit Hartz IV und Agenda 2010, für sofortige Erhöhung des Eckregelsatzes – existenzsichernd und ohne Sanktionen gegen Erwerbslose. Weg mit der Rente mit 67, für armutsfeste Renten ohne Lebensarbeitszeitverlängerung. Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnverzicht statt Massenentlassungen und Arbeitslosigkeit. Die notwendige Konversion z.B. der Automobilindustrie darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten stattfinden
- Dafür, dass die Profiteure die Kosten der Krise bezahlen: Mit einer Sonderabgabe auf große Vermögen, und einer Millionärssteuer. Der Bankenrettungsfonds muss von den Banken finanziert werden. Eine “Bad Bank”, die lediglich die Verluste sozialisiert, darf es nicht geben.
- Für die demokratische Ausrichtung von Wirtschaft und Banken. Der private Bankensektor muss gesellschaftlich kontrolliert und am öffentlichen Interesse orientiert werden. Die Steueroasen sind endlich zu schließen; Banken, die dort arbeiten müssen bestraft werden. Das weltweite Finanzsystem muss reguliert und demokratisch kontrolliert werden. Hedgefonds und andere spekulative “Instrumente” sind zu verbieten. Betriebe, die öffentliche Finanzhilfe bekommen, dürfen nicht entlassen. Die Beschäftigten brauchen Veto-Rechte bei grundlegenden wirtschaftlichen Entscheidungen. Das politische Streikrecht muss für alle gelten.
- Die Krise darf nicht auf die Menschen des globalen Südens und die Natur abgewälzt werden. Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe und den weiteren Raubbau sind überfällig und müssen schnell umgesetzt werden. Geld zur Bekämpfung der Armut und für solidarische Entwicklung der Welt muss zur Verfügung gestellt werden. Die Liberalisierung von Finanzmärkten und Handel ist zu stoppen und zurückzunehmen.
Der Protest geht weiter:
Am 16. Mai bundesweite Demonstration des EGB/DGB in Berlin
Vom 15. bis 19. Juni: in der bundesweiten Aktionswoche Bildungsstreik
Krise und Krieg: Über eine Billion Euro werden weltweit für Rüstung vergeudet zwei Drittel davon in den NATO-Ländern. Und: die kapitalistische Krise erhöht die Gefahr dass Kriege geführt werden.
Dabei sein!
- Den Aufruf und/oder die Demonstrationen unterstützen: unter www.28maerz.de haben wir dafür ein Web-Formular eingerichtet. Wir bitten um einen finanziellen Beitrag von 50, 200 oder 500 für Organisationen und 10 Euro für Privatpersonen.
- Busse zu den Demos: Bitte fragt bei euren örtlichen Gewerkschaften nach oder bei den beteiligten Gruppen. Wir haben außerdem ein Busbörse eingerichtet.
- Plakate und Flyer verteilen: Diese können (gegen Selbstkosten) bei Attac bestellt werden. Siehe auch Seite „Mobilisierung“.
- http://www.28maerz.de/fileadmin/user_upload/bundesebene/Pressegruppe/Pariser_Erklaerung__11_Jan_09.pdf
Kunst+Kultur Stimmen in Zeiten des Gaza-Kriegs
Stimmen zu Zeiten des Gaza-Kriegs
Dana Darvish (Tel Aviv)
ist Malerin, Collagen- und Videokünstlerin. Ihre Werke waren u.a. beim International Women’s Film Festival in Israel und beim Internationalen Kurzfilmfestival in Hamburg zu sehen.
„Aber es muss Hoffnung geben …“
… denn die Tragödie könnte Europa erreichen: Ein Feature mit Künstlern aus Israel und Palästina
Tausende von Toten und Verletzten, Verwüstung, schwere Not und keine Lösung in Sicht – für den Konflikt, der seit mehr als 60 Jahren die Menschen in der Region zu einem Leben unter dem Prinzip „Nach dem Krieg ist vor dem Krieg“ zwingt. Das Verhältnis zwischen Juden und Arabern ist seit der Beendigung des Waffenstillstands und der israelischen Militäroffensive auf dem Gaza-Streifen versteinert. K+K wollte wissen, ob der Kanonendonner es auch vermocht hat, die Musen zum Schweigen zu bringen – wie es die Kriegsherren und ihre Anhänger forderten. Wir fragten jüdische und arabische Künstler vor Ort, ob es eine Chance für einen dauerhaften Frieden gibt. Wenn ja, was muss geschehen, um ihn zu ermöglichen?
Moshe Zuckermann: Entsetzt blickt der Engel der Geschichte – Opfer und Opfer-Ideologie: Lustgewinn und Mittel ideologischer Selbstdarstellung |
Erschienen in „Kunst + Kultur“ 1/09
Opfer und Opfer-Ideologie
Von Moshe Zuckermann
Walter Benjamins Engel der Geschichte blickt auf die Menschheitshistorie mit großem Entsetzen; sie erscheint ihm als Katastrophenchronik, als Kette fortlaufender Leiderfahrung, deren Opfer unter einem zum Himmel wachsenden Trümmerhaufen verschüttet liegen. Der Engel vermag nicht, das im vergangenen Unheil Zerschlagene zusammenzufügen. Er wird vom Fortschritt in die Zukunft getrieben, entfernt sich zwangsläufig vom geschichtlich Abgeschlossenen, kann lediglich seinen Blick darauf richten – durch Erinnerung das Unrettbare zu retten, durch Eingedenken etwas von dem, was dem finalen Verdikt historischen Vergessens und zunehmender Anonymisierung ausgeliefert zu sein scheint, im Bewusstsein zu wahren versuchen. Die Figur des Geschichtsengels hat in Benjamins Geschichtsdenken paradigmatischen Stellenwert. Was objektiv nicht mehr zu ändern ist – Vergangenes ungeschehen werden zu lassen –, kann durch erinnerndes Bewusstsein insofern gemildert werden, als die Vergangenheit eine Bedeutung erhält, die das historisch Geschehene der Starre eines verzeichnenden Sieger-Narrativs, mithin dem Erinnerungsdiktat historischer Täter entwindet, um dem Nun-mal-so-Gekommenen eine Sinnwende einzugeben. An die sogenannte schwache messianische Kraft, die jeder Menschengeneration mitgegeben ist, erhebt die Vergangenheit, Benjamin zufolge, einen Anspruch, der durch Vergegenwärtigung der menschlichen Leiderfahrung im nachmaligen Bewusstsein, durch Bewusstmachung des Opferschicksals jener, die man teils beiläufig, teils vorsätzlich zur geschichtlichen Irrelevanz hat geraten lassen, erfüllt werden mag. Mehr:
http://www.stahlpress.de/index.php/gastautoren/18-moshe-zuckermann/38-opfer-und-opfer-ideologie
http://www.kunstundkultur-online.de/titelthema.html
https://medienwatch.wordpress.com/2009/02/10/Dias von Arie Goral Exil
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Dank an die Kunst+Kultur Redaktion für die PDF-Onlinestellung des Beitrags von Moshe Zuckermann. Erschienen in der aktuellen Printausgabe von Kunst+Kultur. JG. 16 N° 1|09 Jan/Feb (jst)
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Seid herzlich eingeladen zu einer Diskussion über die politischen Entwicklungen in Israel und der Nahost-Region mit einem ihrer profiliertesten Kenner und Kritiker, dem israelischen Historiker Moshe Zuckermann:
Gaza-Krieg, Rechtsregierung und die politische Krise des Zionismus.
Moshe Zuckermann (Universität Tel Aviv) liest aus seinem neuen Buch*
und diskutiert mit Norman Paech, außenpolitischer Sprecher der LINKEN im Bundestag
Donnerstag, 16. April, 19 Uhr
Georg-Asmussen-Haus, Böckmannstr. 3
Hamburg-St. Georg (U/S Hauptbahnhof)
Es laden ein: Prof. Dr. Norman Paech, MdB, DIE LINKE Landesverband Hamburg
* Sechzig Jahre Israel – die Genesis einer politischen Krise des Zionismus, Pahl-Rugenstein 2009, – www.pahl-rugenstein.de
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Annette Sawatzki
Wahlkreisbüro Prof. Dr. Norman Paech, MdB
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Die Welt tritt in die Dekantierungsphase + Die öffentliche Ordnung zerfällt ?
Die Commerzbank zeigte den (Fessel-)Ballon: „Realwirtschaft im Sinkflug“ (jst/gfok), bei einer Powerpoint-Präsentation, vor Aufsichtsratsmitgliedern der Großbanken in Frankfurt.
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Jahresende 2008: die Welt tritt in die Dekantierungsphase der umfassenden weltweiten Krise ein – Voraussagen 2008 bis 2013: sechs Ländergruppen mit sehr unterschiedlichen Entwicklungen
Auszug GEAB N°28 (18. Oktober 2008)
Jahresende 2008: die Welt tritt in die Dekantierungsphase der umfassenden weltweiten Krise ein – Voraussagen 2008 bis 2013: sechs Ländergruppen mit sehr unterschiedlichen EntwicklungenDie globale Finanzkrise, für die der Monat September 2008 einen weiteren Krümmungspunkt der Entwicklungskurve darstellte, wie LEAP/E2020 es bereits im Februar 2008 (1) vorhergesagt hatte, ist lediglich der Auslöser der umfassenden weltweiten Krise. Die finanziellen und währungspolitischen Stürme der letzten Monate lassen eine Serie von wirtschaftlichen, sozialen und politischen Krisen virulent werden, die die letzte Phase der umfassenden weltweiten Krise prägen werden. Die schlimmsten Auswirkungen der Krise für Menschen, die Sozialsysteme, die Realwirtschaft und unsere politischen Systeme liegen nicht etwa hinter, sondern sehr wohl noch vor uns. In dieser 28. Ausgabe des GEAB stellen wir unsere Vorhersage für den zeitlichen Ablauf der sogenannten Dekantierungsphase vor, also der Phase, in der die Auswirkungen der Krise das neue globale System zu formen beginnen (2). Unsere Arbeiten ermöglichen uns, Vorhersagen für die Zeit von 2008 bis 2013 vorzulegen, wobei wir sechs Ländergruppen unterscheiden, auf die die Krise sich in den vier spezifischen Teilkrisen (Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Sozialkrise und politische Krise) jeweils unterschiedlich auswirken wird. (…)
metainfo wies auf die Leap-Prognosen der letzten Jahre wiederholt hin
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Pressemitteilung des GEAB vom 18. Februar 2009
GEAB N°32 ist angekommen! 4. Quartal 2009 – Beginn der fünften Phase der umfassenden weltweiten Krise: Die öffentliche Ordnung zerfällt:
http://www.leap2020.net/english-geab-n32-february-16-2009-contents/?lang=en
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GEAB N°34 ist angekommen!
Sommer 2009 : Wohl kaum mehr Zweifel am Auseinanderfallen des internationalen Währungssystems
– Pressemitteilung des GEAB vom 18. April 2009 –
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(2015) Von der Globalisierung zur Globalität: Das System erreicht eine neue Dimensionsstufe
http://geab.eu/de/2015-der-globale-crash-bleibt-aus-2/
Foto + Bildbearbeitung: Jörg Stange, GfoK-Kunstarchiv
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medienwatch.wordpress.com
Bessere Tote und schlechtere Staaten am Steuer
+++ Stellen Sie sich einfach die Frage: Würden Sie lieber neben Francoise Sagan und Francis Picabia durch Südfrankreich oder neben Angela Merkel und v.u.z. Guttenberg durch Brandenburg fahren? +++
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Foto: Jörg Stange, GfoK
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Bessere Tote und schlechtere Staaten am Steuer
Der Niedergang der Eisenbahnen als gern genutztes Verkehrsmittel begann weniger mit dem Automobil, dessen Zuverlässigkeit in den frühen Jahren doch sehr zu wünschen übrig liess – nein, der Niedergang begann mit dem Irrglauben, man könnte Eisenbahnen betriebswirtschaftlich betreiben. Es folgten in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts heute noch wohlbekannte Höhepunkte der freien Marktwirtschaft:
faz-community.faz.net/blogs/stuetzen/archive/2009/02/22/bessere-tote-
Der Schlüssel zum Glück: very simple „Alles auf Anders“ = aber keine einfachen Lösungen.
„Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.“
Francis Picabia
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medienwatch.wordpress.com | Foto & Bildbearbeitung: Jörg stange, ’08 gfok = [:::]
Damit der Krieg weitergeht
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„Die realen Kriegsgründe und einige unangenehme Wahrheiten hat nun Hörstel im Detail recherchiert. Er faßt zusammen: »Zur Legitimierung ihrer militärisch durchgesetzten strategischen Hegemonialinteressen in Asien lassen die USA heimlich über pakistanische Geheimdienste ihre Gegner hochpäppeln, die sie gleichzeitig durch gewaltsame Eingriffe zu steuern versuchen“.
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Damit der Krieg weitergeht
Paul Schreyer
Die Bundeswehr verstrickt sich weiter am Hindukusch. Welche Ziele verfolgt die »internationale Gemeinschaft«?
Zu Weihnachten flackerten wieder solche Meldungen über die Bildschirme in deutschen Wohnzimmern: »Angriff auf Bundeswehrsoldaten im Norden Afghanistans«. Derartige Schlagzeilen scheinen allerdings nicht stärker zu wirken als die jährlichen Warnungen vor der Gefahr von Feuerwerkskörpern. Alles verpufft im Rauch.
Doch die Zahl der Attacken von Taliban und Widerstandsgruppen wächst unaufhaltsam. Pünktlich zum Jahreswechsel hat auch der US-Botschafter in Kabul seine Statistik aktualisiert. Derzufolge sind 2008 in Afghanistan etwa 2.000 Anschläge verübt worden – gut doppelt so viele wie im Vorjahr. Zeitversetzt wächst die Zahl westlicher Soldaten in der Region. Die USA wollen ihr Truppenkontingent bis zum kommenden Sommer von derzeit etwa 31.000 auf über 50.000 Soldaten erhöhen. Und die NATO plant, die Stärke der Schnellen Eingreiftruppe (Quick Reaction Force) in Nordafghanistan zu verdreifachen. Seit Juli 2008 stellt die Bundeswehr diese Kampftruppe. Bisher scheint noch offen zu sein, welches Land die zusätzlichen Soldaten stellen soll; das Verteidigungsministerium in Berlin dementierte eine deutsche Aufstockung.
Der eskalierende Konflikt greift auch immer weiter auf Pakistan über. Der US-Geheimdienst CIA verschießt schon seit einiger Zeit regelmäßig von unbemannten Drohnen aus Raketen auf pakistanisches Gebiet, so auch am Neujahrstag. Nach den Anschlägen im indischen Bombay verstärkte sich der öffentliche Druck auf das Nachbarland. US-Außenministerin Rice ermahnte die Regierung in Islamabad: »Pakistan spielt eine entscheidende Rolle dabei sicherzustellen, daß diese Terroristen nicht weiter operieren können.« (…)
http://www.sopos.org/aufsaetze/4976034fb5be3/1.phtml
Quellen u.a.
http://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_H%C3%B6rstel
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Vorfall in Helmand
Afghanischer Polizist schießt britische Ausbilder nieder
Aus Kabul berichtet Matthias Gebauer
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,659316,00.html
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